WWF - Biotopschutz

#HerzderNatur

Foto Flussuferläufer: IMAGO / McPHOTO

Unsere Argumente

Aus diesen drei Gründen darf der Biotopschutz nicht gestrichen und auch nicht ausgehöhlt werden:

1. Das Herz der Schweizer Natur steht auf dem Spiel
Die Biotope von nationaler Bedeutung beherbergen ein Drittel aller bedrohten Arten der Schweiz. Ohne Biotopschutz könnten unersetzbare Lebensräume verbaut und für immer zerstört werden. Dazu gehören die wilde Natur in der Greina, im Val Roseg, in Zinal oder im Maderanertal. Das sind alles Gebiete, die wir lieben. Und die wir für die kommenden Generationen schützen wollen.

2. Die Energiewende ist auch mit Biotopschutz machbar
Heute sind gerade einmal 2 Prozent der Schweizer Landesfläche absolut geschützt. Diese letzte wilde Natur will die Politik vorschnell zur Verbauung mit Energieanlagen freigeben. Das ist kurzsichtig und unvernünftig, denn die übrigen 98 Prozent Landesfläche bieten genügend Platz. Die Umweltallianz hat aufgezeigt, wie die Energiewende gelingt.

3. Es wäre kontraproduktiv, den Biotopschutz zu opfern
Die Energiewende ist dringend - wegen der Klimakrise und dem Artensterben. Im Kampf gegen genau diese Krisen helfen uns die Biotope von nationaler Bedeutung. Sie bieten für viele Tiere und Pflanzen die letzte Heimat, schützen uns vor Dürre und Überflutung und reinigen sogar unser Wasser. Den Biotopschutz zu streichen, ist unvernünftig und richtet irreparablen Schaden an.

Gut zu wissen (FAQ)

Unsere Lösungen

Die Umweltallianz hat aufgezeigt, wie eine sichere und naturverträgliche Energieversorgung möglich ist. Entscheidend sind die Reduktion der Stromverschwendung und der rasche Zubau der Solarenergie auf bestehenden Infrastrukturen. Daneben lässt sich die Wasserkraft gezielt ausbauen. So gehen Klima- und Biodiversitätsschutz Hand in Hand.

Weniger Strom verschwenden
In der Schweiz nutzen wir die produzierte Energie weder wirkungsvoll noch sparsam. Viel Energie wird schlicht verschwendet: aus dem Fenster geworfen, weil Gebäude schlecht isoliert sind; in Industrie- und Gewerbeunternehmen verschleudert, die ihr Stromsparpotenzial nicht kennen oder nicht nutzen; umsonst verbraucht, weil Geräte auf Stand-by belassen statt abgestellt werden. Fakt ist: Allein beim täglichen Stromverbrauch könnten Industrie und Privathaushalte rund ein Drittel einsparen, ohne es zu merken. Die günstigste und umweltfreundlichste Kilowattstunde Strom ist die, die wir gar nicht produzieren müssen.

Auf Solarenergie setzen
Am erfolgversprechendsten bei der Energiewende ist ein rascher Zubau von Solaranlagen. Sie sind kostengünstig und können auf bestehenden Infrastrukturen installiert werden, was auch für den Schutz der Biodiversität besser ist. Das Potenzial ist grösser als der aktuelle Stromverbrauch. Rund 82 TWh könnten jährlich auf unseren Dächern und Fassaden oder auf Infrastrukturbauten produziert werden. Geeignet sind zum Beispiel Lärmschutzwände, Parkplatzüberdachungen, Lawinenverbauungen oder Stauseen- und Mauern. Das Potenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft.

Wasserkraft gezielt ausbauen
Speicherwasserkraft ist die optimale Ergänzung zu Solarenergie: Sie kann dann genutzt werden, wenn es zu wenig Sonne hat - vor allem im Winter. Allerdings ist das naturverträgliche Potenzial der Wasserkraft in der Schweiz zu mehr als 95 Prozent ausgeschöpft. Ein runder Tisch aus Kantonen, Stromproduzenten und Umweltverbänden hat 15 Wasserkraftprojekte identifiziert, die möglichst geringe Auswirkungen auf die Biodiversität haben und dennoch vielversprechend sind für die Stromproduktion. Sie erlauben es, das Ausbauziel 2040 für die Wasserkraft zu erreichen und damit die Versorgungssicherheit im Winter zu stärken.

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